Nach langer Blockade endlich kostenfreie Meister*innenausbildung in Bayern

In Wahljahren geht so Manches durch, was vorher lange blockiert wurde. So lief es auch gestern: Nachdem die bayerische Staatsregierung bislang alle Vorstöße der Grünen für eine kostenfreie Meister*innenausbildung konsequent blockiert hatte, kam der längst überfällige Beschluss. Schon ab diesem Jahr brauchen sich Anwärter*innen keine Sorgen mehr um die Finanzierung ihrer Meister*innenausbildung zu machen. Der Meisterbonus wurde rückwirkend zum 1. Januar erhöht. Erfolgreiche Absolvent*innen einer beruflichen Fortbildung zur Meister*in erhalten jetzt 3000 statt bisher 2000 Euro.

Das sind gute Nachrichten, weil ein wichtiger Schritt zur Aufwertung von Ausbildungsberufen gegangen wurde. Dieser Beschluss kann aber nur ein Baustein sein, um den Fachkräftemangel im Handwerk zu lösen. Viele weitere müssen unbedingt folgen. Geld allein wird nicht reichen, um mehr Menschen für das Handwerk zu gewinnen. Wir brauchen ein grundsätzliches Umdenken: Das heißt attraktive Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildungen, Erhöhung der Finanzmittel zur Modernisierung der überbetrieblichen Ausbildungsstätten, modulare und leichtere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen,…

Aber auch – und das ist sehr entscheidend – ein Umdenken in den Köpfen. „Machen und Tun“ ist genauso gefragt und leistet auch genauso viel für unsere Gesellschaft wie „Dichten und Denken“. Und vor allen Dingen macht es auch genauso glücklich. Da spreche ich aus Erfahrung.